…als eine Stumme im Bett, hieß es für die beiden Müllheimer Top-Spieler George Kuny und Ulrich Fort Dunlop nach diesem rabenschwarzen Wochenende vom 06.-08.03. Fort Dunlop, der die erste Runde noch in gewohnt lässiger Manier mit 7:5 6:1 absolvierte, erlebte ein bitter-böses Erwachen in Runde zwei. Der an 4. gesetzte Gohres besiegte den Müllheimer Tennisstar überraschend mit 3:6 2:6. „Wenn ich im ersten das 3:0 mache, dann wird das ein leichtes Match,“ versucht Fort Dunlop, noch sichtlich unter Schock, seine Niederlage herunterzuspielen. Experten sehen insbesondere in der hohen Hallendecke, die das Lob-intensive Spiel von Gohres begünstigte, einen der Hauptgründe für seinen Sensationssieg.
Ein ähnlich frustrierendes Schicksal ereilte den Tennisolympioniken George. Nach solider 4:1 Führung im ersten Satz und zunächst souveränem Auftritt, erlebten die Zuschauer eine unglaubliche Kehrtwende zum 5:7. Erstes Stirnrunzeln machte sich bemerkbar, die Verwunderung über einen derartigen Spielverlauf war groß. Mit letzter Kraft spielte sich George, der Rücken hatte, mit einem 7:6 ins Matchtiebreak. Dort musste er sich völlig entkräftet mit 5:10 geschlagen geben. Ein großartiger Achtungserfolg für Lukas Hoffrichter könnte man meinen, doch es schwebt ein dunkler Schatten über diesem Sieg. So liegen der Redaktion authentifizierte Dokumente vor, die belegen, dass ausgerechnet Sportdirektor Fort Dunlop wichtige Details aus dem Training und dem Matchplan von George, an den Kontrahenten weitergegeben hat, um das Feld der Herren A vorsätzlich zu schwächen und sich selbst bessere Chancen zu ermöglichen. Kuny war vollkommen außer sich, „Das ist ein unglaublicher Skandal, wenn diese Dinge wirklich passiert sind, wird das epochale Folgen haben. Ich fordere die Einrichtung einer Untersuchungskommission.“
Der Rehabilitationsversuch von Dimske gestaltete sich derweil nicht unerfolgreich, der Einzug ins Finale der Herren C Konkurrenz erfolgte satzverlustfrei. Dort musste er sich allerdings dem an 1. Gesetzten Jean-Luc Gassmann vom TC Ettenheim mit 1:6 3:6 geschlagen geben. „Am Ende war die Luft raus, der Weg auf Platz 3 der Anlage war zu weit.“ klärte Dimske über die Finalniederlage auf. Auch die Anerkennung seiner Mannschaftskollegen sollte ihm nach diesem Turnier gewiss sein: „Herren C? Da gibt es einen Bezirksmeistertitel? Da ist ja der Vereinsmeistertitel des 1. TC Stalten gewichtiger.“ äußerte beispielsweise Fort Dunlop. „Wer A sagt muss auch B sagen und nicht C!“ kommentierte Kuny.
Deutlich besser machten es Fort Dunlop und George dann am darauffolgenden Wochenende beim letzten Saisonspiel gegen die Spvgg TSG TC Gelb-SchwarzTodtnau/TC Blau-Gold Bad Krozingen. Die Meisterschaft war zwar schon gesichert, aber man wollte sich keine Blöße geben und auch in diesem vermeintlich unwichtigeren Spiel die Saisonleistung unterstreichen. 6:2 6:0 stand es nach ca. einer Stunde beim Müllheimer Topmann Ulrich F.D.: „Es ist ein geiles Gefühl zu wissen, dass man wieder der Beste Spieler der Welt ist.“ ließ er nach dem Spiel verlauten. Schwieriger gestaltete sich das Match von George, der gegen den topfitten und agilen Ingo Kilian nicht über ein 6:4 6:2 hinauskam. Kommissar Finnsen siegte nach langem Kampf 6:4 6:4 und stellte in der Schlägerwurfdisziplin Boden-Luft mit 4,72m einen neuen Höhenrekord auf. An Position 4 kam der im Voraus als chancenlos bezeichnete O’Tröndlin zum Einsatz. Mit einem souveränen 6:0 6:1 machte er mit seinen Kritikern kurzen Prozess. Nicht zuletzt dürfte er diesen Sieg seinem neuen Spielmaterial, dem Wilson Pro Staff 97 von Roger Federer verdanken, allerdings in der Sonderedition, ganz in irisch-grün und mit Schafwollsaite.
Im Doppel pausierte George, um auch dem „jungen Wilden und wilden Jungen“ eine Chance zu geben, so spielte Dimske im Zweierdoppel an der Seite von Fort Dunlop. Das erste Doppel gewannen O’Tröndlin und Finnsen solide mit 6:2 und 7:5, den Todesstoß versetze der bestens aufgelegte O’Tröndlin mit einem unerreichbaren Ass über Außen, das seine Tagesleistung auf den Punkt brachte. Etwas holpriger verlief das zweite Doppel, nach 6:3 im ersten Satz verlor man den Faden und musste mit 0:6 ins Matchtiebreak. „Da fehlt es völlig an Stabilität, die brennen 5 Minuten ein Wahnsinnsfeuerwerk ab und dann kommt gar nichts mehr.“ urteilte der Pausierende. Aufgrund eines österreichischen Tennisrituals gelang es den Müllheimern allerdings, sich neu zu konzentrieren und den Matchtiebreak mit 10:6 einzutüten.
Eine gelungene Wintersaison für die 1. Herren! Einen Saisonvorausblick für die Sommersaison wird es, so munkelt man, zeitnah von Sportdirektor Fort Dunlop geben.